12.-24.4.2012
Quinta Bela Sao Tiago, unser Hotel in Funchal |
Madeira ist eine üppige und vielfältige Insel. Man findet hier alle Farben und Formen: Braunschwarze Lavafelsen, dunkle Basalte und helle vulkanische Tuffe beeindrucken auf der makronesischen Insel genauso wie die Farbenpracht der Blätter, Gräser und Blüten. Und das trotz des trockenen Winters 2011/2012 (seit 150 Jahren habe es hier nicht mehr so wenig geregnet).
Im Hochland von Paul das Serra |
Informationen zur Insel oder zur Umgebung gab. Er sprach in drei Sprachen, meistens grammatikalisch nicht optimal. Er erklärte uns zum Beispiel, dass die Viehzucht vorwiegend zur Fleischverarbeitung genutzt werde und dass Kälber in unwegsamen und steilen Gebieten nicht auf die Weide geführt würden, sondern im Kuhstall bleiben müssten, da die Gefahr eines Absturzes zu gross sei. Die Übersetzung auf Deutsch lautete dann so: „Wenn Kuh klein und steiles Gebiet, in Kuhstall bleiben, später werden Fleisch.“
Levadas sind Wasserkanäle, die sich als Netz von mehreren tausend Kilometern durch das sonst unzugängliche Gebiet ziehen und das Wasser über die Insel verteilen. Der Norden und das Inselzentrum mit den Quellen versorgen so die weniger begünstigten Städte, Dörfer und Plantagen mit Wasser. Das Wasser wird auf Madeira gerecht verteilt. Diese Levadas sind von schmalen Wegen gesäumt, dies sind die Arbeitswege für den Unterhalt der Levadas. Wanderungen entlang dieser Levadas sind jedoch besonders beliebt, da sie es erlauben, unberührte Natur zu erkunden.
Seilbahn in Funchal zum Monte |
Levada dos Tornos
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Bereits am zweiten Tag unseres Aufenthaltes auf Madeira wanderten wir entlang einer Levada und zwar vom Monte nach Camacha. Wir fuhren mit der Seilbahn, die über die Stadt Funchal zum Monte aufsteigt (herrliche Aussicht!), zum Startpunkt unserer Wanderung. Wir folgten der Levada dos Tornos. Auf dieser Wanderung muss man (am Anfang) schwindelfrei sein, denn es gibt einige wenige Stellen an denen der Weg nur sehr schmal ist und gleich viele Meter steil abfällt. Wandern in Madeira heisst auch immer, gut auf den Weg zu achten. Mein Stunt hat jedoch die Aufmerksamkeit eines Levada-Arbeiters auf sich gezogen. Ich schwang das linke Bein über einen Baumstamm, zog das rechte nach und opsala… da blieb die Hose hängen. Ich verlor das Gleichgewicht und sah vor mir nur noch die Levada von ca. 80 cm Breite. Um nicht in die Levada zu stürzen, schwang ich das linke Bein mit einer vollendeten Eleganz und Präzision (eines Nilpferdes) auf den gegenüberliegenden Randstein des Flüsschens. Uff, das ging noch einmal gut.
Haupteinnahmequelle auf Madeira ist der Tourismus und die bedeutendsten Exportprodukte sind Wein und Bananen. Traditionelle Handwerke sind Stickerei und Korbflechterei. Die Menschen auf Madeira sind sehr sympathisch. Natürlich versuchen sie auch hier in den Zentren des Tourismus, ihre Kunden zu gewinnen. Dies jedoch nicht auf so penetrante Weise wie wir es von anderen Destinationen her kennen. Die Portugiesische Sprache tönt für unsere Ohren zwar unverständlich, jedoch weich und sympathisch. Sogar Fussball-Kommentatoren nerven nicht (wir haben Chelsea – Barcelona in einer lokalen Bar mit Einheimischen verfolgt).
"Madeira hält was es in den Reiseführern verspricht. Die Insel ist eine Reise wert!" |
Mit der Seilbahn an die Küste bei Achada da Cruz: eine eindrückliche Kulisse |
Typisches Haus von Santana |
Wüstenhafter und klippenreicher Ostzipfel der Ponta des Sâo Lourenço |
Am östlichsten Zipfel angelangt |
Gemüsemarkt in Funchal |
Quinta do Palheiro Ferreiro: wunderschöner Privatpark |
Nach jeder Tour ein feines Nachtessen zum Abschluss des Tages. Madeiras Küche schmeckt uns ausgezeichnet. Wir geniessen das breite Angebot an Seafood. |